Für immer mehr Urlauber spielt der Nachhaltigkeitsfaktor bei der Wahl ihrer Urlaubsunterkunft eine Rolle. Du musst deshalb aber nicht gleich eine Solaranlage installieren oder einen Regenwasserspeicher einbauen. Auch kleine Anpassungen bringen schon viel und lassen Deine Ferienwohnung ökologischer werden.

Das Umweltbewusstsein in der Gesellschaft steigt und macht auch vor unserem Urlaub nicht halt. Immer mehr Menschen möchten grüner verreisen – oder zumindest ein gutes Gefühl beim Thema Nachhaltigkeit haben – vor allem bei der Wahl der Unterkunft. Laut einer WWF-Studie sind Ferienwohnungen- oder Häuser grundsätzlich schon deutlich klimafreundlicher als Hotels. In Zahlen ausgedrückt: 28 kg CO2 pro Woche pro Kopf, gegen 80 kg. Trotzdem kannst du als Vermieter eines Ferienhauses noch mehr tun, um nachhaltiger zu werden – für Dein Gewissen, das Deiner Mieter und natürlich der Umwelt zu Liebe.Wir haben dir eine Übersicht zusammengestellt, wie du mit einfachen und kostengünstigen Mitteln deine Ferienwohnung grüner machst:

1. Beleuchtung

Stromsparen macht Deine Unterkunft nicht nur umweltfreundlicher, und somit attraktiver für moderne Urlauber, sondern hilft auch Deinem eigenen Geldbeutel. Deshalb solltest Du in energiesparende LED-Glühbirnen investieren. Es existiert sogar ein eigenes EU-Label für Lampen, damit Du den Überblick nicht verlierst und ganz genau siehst, welche am wenigsten Strom benötigt. Auf der Seite der Verbraucherzentrale bekommst Du mehr Infos dazu.

Es lohnt sich, als Vermieter eines Ferienhauses in LED-Birnen zu investieren. So sparst Du Strom für die Umwelt und für Deinen Geldbeutel. (Adobe Stock / Khunatorn)
2. Jalousien anbringen

Deine Ferienwohnung hat keine Rollläden? Dann solltest Du über Wabenjalousien nachdenken. Sie isolieren die Fenster und sparen so im Winter Heizkosten während sie im Sommer die Hitze draußen halten. Sichtschutz und Verdunklung kommen als Vorteile natürlich noch obendrauf. Besonders umweltfreundlich sind Varianten aus Bambusholz und sehen auch noch richtig chic aus.

3. Einrichtung

Hier kannst Du an vielen Stellschrauben drehen. Gerade wenn Du etwas auswechselst, weil es abgenutzt ist, solltest Du über ökologische Alternativen nachdenken. Biologisches Bettzeug hat häufig den Vorteil, auch für Allergiker besser geeignet zu sein. Bei Möbeln, Textilien und Wandfarbe lohnt es sich ebenfalls, auf Umweltsiegel und fair gehandelte Produkte zu achten. All das sind Argumente, um Deine potentiellen Mieter zu überzeugen, denn weniger Schadstoffe bedeuten mehr Erholung. Und auch Upcycling ist ein Trend, der in Deine nachhaltige Ferienwohnung einziehen darf und für ein positives Gefühl sorgt. Die alte Leiter aus dem Schuppen als Bücherregal, Einmachgläser für Zucker und Salz oder eine alte Kommode aufgewertet mit einem farbigen Anstrich: Damit bringst Du nicht nur Umweltbewusstsein, sondern auch Charme und Individualität in Deine Ferienwohnung. Noch ein Tipp: Der Hingucker sind ökologische Möbel aus Pappe.

Umweltfreundliche Textilien, ökologische Wandfarbe und Upcycling machen aus Deiner Ferienwohnung eine nachhaltige Wohlfühloase. (Adobe Stock / Юлия Батаева)
4. Mülltrennung fördern

Viele Menschen trennen zuhause ihren Müll, warum also im Urlaub damit aufhören? Das gelingt, wenn Du es Deinen Gästen so einfach wie möglich machst. Das heißt, Du solltest ausreichend große Behälter zur Verfügung stellen, die leicht erreichbar und deutlich beschriftet sind. Natürlich solltest Du das richtige Recycling auch in der Gästemappe genau beschreiben, aber die Hürde, diese auch wirklich komplett durchzulesen, ist für Erholungssuchende recht hoch. Deshalb druck doch die wichtigsten Fakten aus und klebe den Zettel innen an eine Tür der Küchenschränke. So stört er nicht Deine Einrichtung, ist aber immer sofort greifbar.

5. Problemfall Kaffeemaschine

Kaffee ist ein großes und wichtiges Thema bei Vermietungen. Ist das Objekt mittel- bis hochpreisig, dann wird von Gästen mehr als eine Filtermaschine erwartet. Hier greifen Vermieter gerne zu Kapselmaschinen. Der Kaffee schmeckt gut und die Kapseln können einfach abgerechnet werden. Allerdings ist die Umweltbilanz dieser Maschinen schlecht – egal ob Aluminium- oder Plastikkapseln. Deutlich besser schneiden Padmaschinen ab. Wer seine Gäste aber mit richtig gutem Kaffee und gutem ökologischem Gewissen verwöhnen will, der sollte ihnen eine Siebträgermaschine zur Verfügung stellen.

Der Kaffegenuss wird nur bei Filter-, Pad- oder Siebträgermaschinen nachhaltig. (Adobe Stock / eldarnurkovic)
6. Ökostrom nutzen

Wirklich öko, CO2 neutral und bezahlbar? Ja, diese Stromanbieter gibt es tatsächlich. Bei Utopia.de findest Du eine aktuelle Liste. Denn Ökostrom ist nicht gleich Ökostrom. Nur Anbieter die sich für eine nachhaltige Energieversorgung einsetzen und unabhängig von staatlichen Förderungen funktionieren, bewirken wirklich etwas. Hast Du den passenden Tarif gefunden, ist der Wechsel heutzutage nicht mehr schwierig, denn der neue Anbieter erledigt ganz viel für Dich. Du musst dich lediglich um die Kündigung Deines bisherigen Stromlieferanten kümmern und ein Onlineformular beim neuen ausfüllen. Schon in Deiner Vermietungsanzeige, solltest Du erwähnen, dass Deine Ferienwohnung mit Ökostrom beliefert wird – das gibt dicke Pluspunkte.

7. Thema Einkaufen

Deine Gäste werden sich freuen, wenn Du eine Liste mit lokalen Händlern auslegst, bei denen sie regionale Produkte kaufen können. Vielleicht gibt es einen Landwirt um die Ecke mit Hofladen oder Milchautomaten? Oder vielleicht einen kleinen Obst- und Gemüsehändler? Am besten, Du legst noch eine wiederverwendbare Einkaufstasche oder einen Korb dazu – das ist grüner Service der Spitzenklasse.

Mit lokalen Empfehlungen stärkst Du die Region und unterstützt das nachhaltige Einkaufen Deiner Gäste. Wenn Du dann auch noch Einkaufsnetze oder einen Korb zur Verfügung stellst, steht dem umweltfreundlichen Lebensmitteleinkauf nichts mehr im Weg. (Adobe Stock / jchizhe)
8. Wäsche und Reinigungsmittel

Putzmittel enthalten häufig eine Menge Chemikalien und belasten damit die Umwelt. Mit Bio-Produkten mit offiziellem Siegel, tust Du nicht nur Deinen Gästen, sondern auch der Welt etwas Gutes. Die gibt es übrigens auch schon im regulären Drogeriemarkt. Was viele nicht wissen: Begriffe wie „bio“ oder „öko“ sind bei Reinigungsmitteln nicht geschützt. Ganz sicher gehst Du mit dem europäischen Umweltzeichen – der Euroblume. Sie bestätigt, dass ein Produkt die Gewässer nur gering belastet und gesundheitsverträglich ist. 

Auch beim Wäschewaschen lohnt es sich, umzusteigen. Auf Nabu.de findest Du übersichtliche Tipps zum ökologischem Waschgang.

9. Über öffentliche Verkehrsmittel informieren

Je besser Du Deine Gäste über die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel in der Umgebung Deiner Ferienwohnung aufklärst, desto wahrscheinlicher ist es auch, dass sie ihr Auto stehenlassen. Hast Du außerdem schon mal darüber nachgedacht Leih-Fahrräder zur Verfügung zu stellen? Das müssen ja nicht die neuesten Modelle sein, auch gebrauchte Räder tun es hier.

Mach Deinen Mietern die Öffentlichen Verkehrsmittel mit gezielten Informationen schmackhaft – z. B. schon in Deiner E-Mail vorab. (Adobe Stock / alessandro)
10. Kleiner Hinweis große Wirkung

Eine kleine Botschaft an oder neben der Haustür, erinnert Deine Gäste daran, die Lichter und Geräte abzustellen, bevor sie die Wohnung verlassen. Das muss kein hässlicher laminierter Wisch sein: Ein schöner Bilderrahmen setzt Deine nachhaltige Botschaft passend in Szene.

Du siehst also, schon mit kleinen Dingen kannst Du Dein Ferienhaus grüner gestalten. So triffst Du den Nerv der Zeit, erreichst mehr potentielle Mieter und tust auch noch etwas für Deine eigene Umwelt-Bilanz.

Bildquelle: Adobe Stock / Christian Hillebrand

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